14. Dezember 2021
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Reaktion auf die Meldung vom Rechnungshof zum Personalbestand

Alle Jahre wieder...

Alle Jahre wieder – kommt der Weihnachtsmann. Alle Jahre wieder meldet sich aber auch Dr. Sebastian Dette, der Präsident des Thüringer Rechnungshofes. Alle Jahre wieder rügt er, der Freistaat habe zu viel Personal.

 

Nun soll zwar die Wiederholung die Mutter der Weisheit sein. Doch im konkreten Fall lag und liegt das Orakel aus Rudolstadt falsch.

Richtig ist, dass Thüringen wie andere ostdeutsche Flächenländer im Öffentlichen Dienst mehr Personal je Einwohner hat als westdeutsche Flächenländer.

Dette unterschlägt beim Vergleich von Personalstatistiken großzügig, dass die Verteilung der Aufgaben zwischen Land und Kommunen überall anders geregelt ist.

So hat Thüringen in Vergleich zu anderen Bundesländern weniger Aufgaben kommunalisiert. Das bedeutet mehr Personal auf der Landesebene – z. B. bei der politischen Führung, der Polizei, den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, den öffentliche Hochschulen und Berufsakademien.

Auch auf die Forstwirtschaft trifft das zu: Das sollte nicht verwundern – schließlich nimmt die „Grüne Lunge“ 1/3 der Fläche des Landes ein. Der Personaleinsatz dafür bemisst sich nun einmal an der Waldfläche und nicht an der Einwohnerzahl.

Übrigens ist auch die Einwohnerzahl nicht entscheidend, wieviel Grundpersonalbestand in der öffentlichen Verwaltung nötig ist. Der fällt in allen Bundesländern nahezu gleich aus.

Das lässt sich gut am Aufgabenbereich öffentliche allgemeinbildende und berufliche Schulen zeigen. Nicht die Gesamtbevölkerung definiert hier den Bedarf, sondern die Anzahl der Schüler. Der Blick aufs Lehrer-Schüler Verhältnis wiederum zeigt, dass Thüringen im Durchschnitt der anderen Flächenländer liegt.

„Der Dorfteich war im Durchschnitt einen Meter tief und trotzdem ist die Kuh ersoffen.“ Dieses bauernschlaue und ironische Bonmot zeigt, was rein statistischen Betrachtungen wert sind. Nämlich nicht das Papier, auf denen sie verbreitet werden.

Pressemeldung tbb als pdf

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