08. März 2021
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tbb frauenvertretung

Internationaler Frauentag am 8. März 2021

Seit 1921 wird am 8. März der Internationale Frauentag begangen und 1975 machten die Vereinten Nationen diesen Tag sogar zum "Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden". Viel hat sich in den letzten Jahren entwickelt und offiziell ist die Frau dem Mann in Deutschland gleichgestellt. Im öffentlichen Dienst wird bei der Besoldung oder Gehalt nicht unterschieden, ob es sich um Frau oder Mann handelt. Könnte man also sagen: Alles gut!

 

Nun ja, nicht ganz, denn auch heute noch werden Frauen direkt oder indirekt benachteiligt. Sei es bei Beurteilungen, bei denen der Vorgesetzte es der Frau nachteilig anrechnet, dass sie in Teilzeit oder Telearbeit tätig ist. Weil sie vielleicht nicht so bereitwillig Überstunden macht, wie der männliche Kollege, da sie das Kind von der Kita abholen muss oder zuhause der pflegebedürftige Elternteil von der Tagespflege zurückkommt. Frauen übernehmen oftmals noch die Familienarbeit und stecken dafür in beruflichen Belangen zurück.

Teilzeiten oder Kinderbetreuungszeiten führen wiederum später zu geringeren Ansprüchen bei Rente oder Pension.

Hinzukommt, dass in sozialen Berufen wie Pflege und Kinderbetreuung überproportional mehr Frauen tätig sind. Und leider sind diese Berufzweige mit hoher Verantwortung nicht so gut bezahlt, wie sie es müssten oder durch ungünstige Schichtgestaltungen und Angebot nur als Teilzeitstellen nicht so attraktiv.

Nun könnte man sagen, es zwingt die Frauen ja niemand dazu in Teilzeit oder zum Beispiel in der Kita zu arbeiten, länger in Elternzeit zu bleiben bzw. Pflegezeit in Anspruch zu nehmen. Nein...es zwingt sie niemand und doch sehen sich viele Frauen noch heute mit gesellschaftlichen Vorurteilen konfrontiert. Hier wird es von der Frau erwartet, dass sie sich um die Familie kümmert. Wer früh wieder arbeiten geht oder nicht in Teilzeit arbeitet, bekommt zu hören, sie wäre eine schlechte Mutter und würde das Kind vernachlässigen. Ein Mann, der wegen der Kinder in Teilzeit geht, Pflege von Angehörigen übernimmt oder zum Beispiel Kindergärtner werden will, wird entweder argwöhnisch beäugt oder als leuchtendes Beispiel hingestellt. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Warum ist es bei einer Frau normal und beim Mann etwas besonders?

Gerade die letzten Monate haben leider gezeigt, das prozentual mehr Frauen sich um die Kinderbetreuung und Homeschooling gekümmert haben als Männer. Selbst wenn die Männer im Homeoffice waren, blieb oftmals vieles an der Frau hängen, die dann zwischen Beruf, Betreuung, Homeschooling und dem Haushalt jonglieren musste.

Einer Wahrheit müssen wir uns dabei aber auch stellen, zu viele Frauen stecken freiwillig zurück. Sie trauen dem Partner zu wenig zu oder fordern sie manchmal auch zu wenig. Vorallem aber trauen sie sich selbst zu wenig zu!

Deswegen...

Männer, schiebt eure Vorurteile zur Seite und beteiligt euch aktiv an der Betreuung der Kinder oder Pflege von Angehörigen.

Vorgesetzte, beurteilt eure Beschäftigten nicht danach wie oft ihr sie seht, sondern welche Arbeit sie leisten.

Und Frauen, traut euren Männern und VORALLEM euch mehr zu! Vielleicht holpert es mal und vielleicht wird es auch mal der Lieferdienst anstatt dem frisch Gekochten, aber wichtig ist doch der Wille sich gemeinsam zu kümmern. Habt kein schlechtes Gewissen, wenn ihr euer berufliches und persönliches Fortkommen mehr in den Fokus nehmt.

Nur gemeinsam können wir hier eine Änderung von gesellschaftlichen Vorurteilen und Wertschätzung der Leistung aller Geschlechter erreichen! Wir als Gewerkschaften können den Boden bereiten und euch unterstützen, den Schritt nach vorn muss jeder selbst machen!

Wir wünschen allen Frauen einen schönen Frauentag!

 

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