11. Mai 2022
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Bereit für ein Update: Mehr Mut. Mehr Engagement. Mehr Jugend.

Matthäus Fandrejewski zum neuen Bundesjugendvorsitzenden der dbb Jugend Bund gewählt

Ich freue mich, als neu gewählter Vorsitzender der dbb jugend an der Spitze dieser wundervollen Jugendorganisation stehen zu dürfen. Das Vertrauen, das mir der Bundesjugendtag am 6. Mai 2022 in Berlin mit auf den Weg gegeben hat, erfüllt mich mit Dank und gibt mir ebenso wie meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in der Bundesjugendleitung Kraft für unsere verantwortungsvolle Aufgabe.

„Wir sind das UPDATE“, habe ich in Berlin betont, und ich wiederhole es auch hier nochmal – wir wollen das volle Programm: Mehr Mut! Mehr Engagement! Mehr Jugend! Die dbb jugend vertritt die jungen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Deutschland. Wir machen Berufs-, Tarif- und Einkommenspolitik für Azubis, Anwärterinnen und Anwärter, Berufsstarterinnen und Berufsstarter von A wie Arbeitsagentur bis Z wie Zoll. Als einer der größten gewerkschaftlichen Jugendverbände in Deutschland mit rund 150.000 Mitgliedern positionieren wir uns darüber hinaus jugend- und gesellschaftspolitisch. Die Bundesrepublik im freien und demokratischen Europa ohne Grenzen ist unsere Homebase, und über unsere europäische Dachorganisation CESI, deren Jugendvorsitzender ich mich glücklich schätze, ebenfalls zu sein, sind wir auch international bestens vernetzt. Wir haben also eine Menge Knowhow in unseren Reihen. Und wir haben eine Menge zu sagen!
Es ist nicht leicht, in Zeiten wie diesen, in denen ein noch immer unbegreiflicher völkerrechtswidriger und menschenverachtender Angriffskrieg direkt vor unserer Haustür langjährige Gewissheiten wie Frieden, Freiheit, nationale Integrität und Wohlstand in ihren Grundfesten erschüttert, einen klaren Kopf zu bewahren. Und die Dinge fest im Blick zu behalten, die zu tun sind, um uns gut durch diese Eskalation und auch die sicher noch kommenden Krisen zu bringen. Zumal wir ja noch nicht mal die jüngste Herausforderung in Gestalt der Corona-Pandemie hinter uns haben – auch die ist noch da und hat uns eine gewaltige To-do-Liste an die Wand genagelt.
Aber wir dürfen und wir werden nicht nachlassen in unserer Entschlossenheit, die Dinge besser zu machen. Dort, wo wir unterwegs sind, im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen, im Feld von Jugendpolitik und ehrenamtlichem Engagement, gibt es Einiges, was es zu gestalten und zu optimieren gilt.

Arbeit: Digitaler statt Neandertaler!

Insbesondere in Sachen Digitalisierung brauchen wir mehr Mut! Es kann nicht wahr sein, dass wir da seit Jahrzehnten nur im Schneckentempo vorankommen. Das ist keiner Bürgerin und keinem Bürger zu erklären, und den Beschäftigten eben auch nicht. Zuhause ist unser Alltag längst smart und digital, im Job schlagen wir uns mit Steinzeittechnik und überbordender Bürokratie herum. Wir brauchen digitaler statt Neandertaler, sonst verliert der Staat seine Glaubwürdigkeit – als Bürgerdienste-Anbieter ebenso wie als Arbeit- und Dienstgebender. Nur ein digital handlungsfähiger Staat ist zukunfts- und krisenfest und wird sich dauerhaft als attraktiver Arbeit- und Dienstgebender im Wettbewerb um die besten Köpfe behaupten können.


Mehr Engagement braucht es dafür natürlich auch – vor allem seitens der Politik. Ohne massive Investitionen in den öffentlichen Dienst, in sein Personal und in seine Ausstattung wird Deutschland die Transformation in die Moderne nicht gelingen. Klima- und Krisenresilienz, Energie- und Verkehrswende, Digitalisierung, Betreuung, Bildung, innere und äußere Sicherheit, Wirtschaftswachstum und sozialer Zusammenhalt – das muss ja irgendjemand machen, darum muss sich ja irgendjemand kümmern. Wir nämlich! Staat machen wir! Aber einfach mal so richtig gut Staat machen können wir leider nicht. Wir sind Menschen im Dienst der Menschen, keine Maschinen.

Gewalt gegen Beschäftigte muss aufhören

Was wir allerdings sind: immer öfter Blitzableiter für frustrierte Bürgerinnen und Bürger, die das Gefühl haben, dass ihr Staat, den sie schließlich finanzieren, nicht für sie da ist. Und auch deswegen fordern wir mehr Engagement bei den Investitionen in den öffentlichen Dienst.

Und schließlich: Mehr Jugend!

Tut allen gut! Und ist vor allem gerechter. Wir brauchen auf allen Ebenen – sowohl in Politik, in Verbänden als auch im Arbeitsleben – mehr institutionalisierte Teilhabe für junge Menschen. Für junge Gewerkschaftsmitglieder. Für junge Kolleginnen und Kollegen. Die Rechnung ist doch ganz einfach: Gemeinsam, mit einem echten „Wir“ der Generationen, erreichen wir alle viel mehr. Vor allem sichern wir Zusammenhalt und Motivation, weil wir Entscheidungen zusammen beraten und treffen – und dementsprechend breit mittragen.
In diesem Sinne freue ich mich auf die Arbeit in und mit der dbb jugend! 

Matthäus Fandrejewski
Bundesjugendvorsitzender dbb jugend

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