Der dbb startet mit dem Bundesinnenministerium in die Verhandlungen zu einem Tarifvertrag Digitalisierung für die Beschäftigten des Bundes und will zügig zum Ergebnis kommen.
„Alles steht für uns unter der Überschrift ‚Schutz und Perspektiven‘“, betonte der dbb Verhandlungsführer, Tarifvorstand Volker Geyer, unmittelbar vor Beginn der Gespräche am 28. Februar 2020 in Berlin. „Zum einen geht es uns um Regelungen zum Schutz vor Selbstausbeutung durch die neuen flexiblen Arbeitsformen. Für Beschäftigte, deren bisherige Arbeitsplätze durch die zunehmende Digitalisierung starke Veränderungen erfahren oder sogar wegfallen, müssen wir zudem Sicherungsmechanismen schaffen. Auch klare Regelungen zur fortlaufenden Qualifizierung und zu Datenschutzgesichtspunkten stehen auf unserer Agenda“, kündigte Geyer an.
„Der Prozess der technologischen Transformation des öffentlichen Dienstes wird nur gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen erfolgreich gestaltet werden können“, betonte Volker Geyer. „Deswegen müssen die Veränderungen der Arbeitsbedingungen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, zwingend durch tarifvertragliche Rahmenbedingungen flankiert werden. Dies betrifft insbesondere Regelungen angesichts der Zunahme flexibler Arbeitsformen, etwa in Form von Home Office, und der Veränderung und Beschleunigung von Arbeitsprozessen.“ Die zügige Einigung mit dem Bund auf Tarifverhandlungen über die Konditionen und Perspektiven der Beschäftigten sei daher ein „beispielgebendes Signal. Wenn wir nun auch noch zielgerichtet verhandeln und zügig einen Abschluss erzielen, hat das Modellcharakter für alle anderen Gebietskörperschaften“, unterstrich dbb Vize Geyer.
Beim ersten Treffen von Gewerkschaften und Bund in Berlin soll zunächst der Zeitplan zur Strukturierung der Verhandlungen festgelegt werden. Dann geht es in die inhaltliche Arbeit. Der dbb hat in seinem zu Beginn des Jahres veröffentlichten Werkstatt-Papier „Aufbruch. Der öffentliche Dienst der Zukunft“ bereits einige Leitplanken und zu klärenden Fragen zum Kapitel Digitalisierung skizziert. „Diese in einem intensiven Dialogprozess mit den dbb Mitgliedern gewonnenen Erkenntnisse und Erfordernisse nehmen wir selbstverständlich mit in die Verhandlungen“, machte der dbb Verhandlungsführer deutlich. „Mitgestalten lautet das Motto, und das nehmen wir sehr ernst.“
Beim Bund arbeiten derzeit 328.665 Beschäftigte, davon 145.265 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie 183.400 Beamtinnen und Beamte.