10. Mai 2021
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Digitaler Gewerkschaftstag eröffnet

Wertschätzung des öffentlichen Dienstes muss täglich gelebt werden

Am heutigen Montag wurde der dritte Teil des VII. Gewerkschaftstages des tbb beamtenbund und tarifunion thüringen mit dem öffentlichen Teil digital eröffnet. Neben dem Vorsitzenden, Frank Schönborn, wandten sich der Thüringer Ministerpräsident, Bodo Ramelow, sowie der dbb Bundesvorsitzende, Ulrich Silberbach, in Grußworten an die nahezu 100 Delegierten.

In seiner Eröffnungsrede verwies der tbb Landesvorsitzende Schönborn darauf, dass sich gerade in Corona Zeiten die Bediensteten des öffentlichen Dienstes  (öD) als verlässliche Stütze der Gesellschaft erwiesen haben. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben teils freiwillig in Krisenstäben gearbeitet, und in den vergangenen 14 Monaten einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Anforderungen in der Corona Krise geleistet, und sich als Garant des Rechtsstaates erwiesen“, erklärt der tbb Landesvorsitzende.

„Sicher ist den Kolleginnen und Kollegen schnell gedankt. Das ist richtig, kann jedoch nur ein Anfang sein, denn Wertschätzung darf sich nicht in Lippenbekenntnissen erschöpfen, sondern muss täglich aufs Neue mit Leben erfüllt werden. Wir verdienen eine andauernde Wertschätzung und eine öffentliche Wahrnehmung, die nicht vergisst, wie wichtig gut qualifizierte und engagierte Beschäftigte im öffentlichen Dienst sind!“, so Schönborn.

Wertschätzung hat viele Facetten

Die Wertschätzung zeigt sich in vielen Facetten. Das beginnt damit, dass der Arbeitgeber optimale Rahmenbedingungen schafft, in denen nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ein landeweites Konzept zur Gesunderhaltung der Bediensteten, ausreichende Ausbildung des Nachwuchses, die Bewältigung der Herausforderungen im Zuge der zunehmenden Digitalisierung, sowie eine amtsangemessene Alimentation der Beamteninnen und Beamten im Focus stehen.

„Um die altersbedingten Abgänge zu kompensieren, ist es notwendig, dass wir zukünftig jeden 10. Schulabgänger für eine Ausbildung im öD gewinnen. Dabei stehen wir stets in Konkurrenz zur freien Wirtschaft, was nichts anderes bedeutet, dass der öffentliche Dienst jungen Menschen Anreize für eine berufliche Perspektive bietet, welche denen der freien Wirtschaft in nichts nachstehen“, erklärte Frank Schönborn.

Digitalisierung – Chance und Herausforderung für den öffentlichen Dienst

Digitalisierung ist auch für den öD kein neues Thema. Vieles wurde hier bereits erreicht, wobei die Anforderungen an unsere Kolleg(inn)en stetig steigen. Gerade die verstärkte Arbeit im Homeoffice, aber auch die Verbesserung der Schnittstellen zwischen dem öD und den Bürgerinnen und Bürgern setzen den öffentlichen Dienst einerseits unter Zugzwang, bietet ihm jedoch auch die Möglichkeit, Verwaltung neu zu denken.

„Ein Leitspruch des öD könnte daher lauten: Perfektionismus und Professionalisierung in der Aus- und Weiterbildung – bei der Ausführung der Digitalisierung jedoch auch mal Mut zur Lücke, denn wir sind professionell genug, diese auch im laufenden Betrieb und während der Erprobung mit Menschen zu schließen“ erklärt der tbb Landesvorsitzende.

Digitalisierung bedeutet jedoch auch, dass die hierfür notwendige digitale Infrastruktur vorhanden ist. Dies betrifft alle Bereiche des öffentlichen Dienstes. Schwachstellen haben sich gerade beim Homeschooling gezeigt. Es nützt auch die beste Hardwareausrüstung nichts, wenn nicht auch die notwendige Breitbandverbindung zur Verfügung steht. Zumindest hier ist die Unterstützung durch den Thüringer Ministerpräsidenten sicher, welcher in seinen Ausführungen dieses Thema ebenfalls ansprach.

Öffentlicher Dienst als Vorreiter und Ideenwerkstatt

Der öffentliche Dienst ist nicht nur Dienstleister, sondern auch Schnittstelle zwischen Verwaltung und den Menschen im Freistaat.  „Den öD trifft dabei die Verantwortung, auf die Vorstellungen dieser Menschen einzugehen. Wir haben die Verpflichtung von Menschen für Menschen zu arbeiten“, erklärte Frank Schönborn.

„Gleichzeitig hat der öD nicht nur die Möglichkeit, sondern auch das Potenzial, aufgrund seiner Vielfalt als Ideenwerkstatt dienen. Im Zuge der Umsetzung der Verwaltung 4.0 ist dies auch eine Chance, die Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung in Thüringen nachhaltig zu verbessern und weiter zu entwickeln“, fügt Schönborn abschließend hinzu.

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