07. Juni 2024

tbb Frauenseminar

Dabei sein ist alles??? Auch in sozialen Medien?

Was sind soziale Medien, welche Vor- und Nachteile gibt es und wann sind sie in der Gewerkschaftsarbeit sinnvoll? Das waren die Themen an zwei spannenden Tagen mit der Dozentin Ricarda König beim diesjährigen Seminar der tbb frauen Anfang Mai.

An den sozialen Medien, welcher Form auch immer, kommen wir heute nicht mehr wirklich vorbei. Auch wenn nicht jeder auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Co unterwegs ist, kommunizieren die Menschen heute oft anders als vor 20 Jahren. Informationsquellen und Informationsum fang haben sich geändert. Es ist schon fast normal, dass eine Nachricht als Bild oder kurzes Video anstelle eines langen Textes übermittelt wird. Kurz, knackig und auf den ersten Blick interessant muss es sein, sonst wird weitergescrollt.

Wer heute Menschen erreichen will, muss sich daher mit dem Thema „Social Media“ auseinandersetzen. Auch in der Gewerkschaftsarbeit ist das so. Vor allem die jüngere Generation setzt weniger auf Printmedien, um sich zu informieren oder in Kontakt mit anderen zu treten.

Vielfalt von Plattformen
Die Seminarteilnehmerinnen erhielten deshalb zunächst einen Überblick über die bunte Vielfalt der Plattformen und ihre Nutzung für Unterhaltung, Information, Vernetzung mit Gleichgesinnten, Präsentation für potenzielle Arbeitgeber und so weiter. Ergebnis: Nur wer weiß, mit welcher Intention sich Nutzer auf einer Platt form bewegen, kann sich entscheiden, ob sie sinnvoll für die eigenen Zwecke einsetzbar ist. Nicht jeder Inhalt funktioniert auf jeder Plattform. An konkreten Beispielen wurde deshalb diskutiert, was funktioniert gut, was spricht an beziehungsweise kommt die Botschaft, die übermittelt werden sollte, überhaupt an?

Wenn ich einen Account auf einer Plattform habe: Wie bringe ich die Menschen dazu, mir zu folgen? Guter Inhalt und eine schöne Aufmachung bringen nichts, wenn niemand sie sieht, weil „Follower“ fehlen. Schnell wurde klar, dass das Arbeit bedeutet. Gute Fotos, Inhalte und regelmäßige Präsenz sind nur das eine. Oftmals geht es auch um einen Meinungsaustausch, um soziale Interaktion. Das mag bisweilen anstrengend sein und bedeutet, nach dem Posting zu schauen, was das Netz dazu meint. Zu schauen, kommt meine Botschaft an, wurde sie missverstanden oder missbrauchen Nutzer meinen Inhalt.

Zur Wahrheit gehört auch, dass in den sozialen Medien nicht nur Sonnenschein herrscht. Zum Teil offen, zum Teil aus einer gewissen Anonymität her aus werden Botschaften verbreitet, die nicht dem üblichen Verhaltenskodex entsprechen. Hier heißt es zu filtern: Was ist
normaler Meinungsaustausch und wo muss ich eingreifen, Kommentare löschen/melden oder die Kommentarfunktion deaktivieren?

Das führt zwangsläufig zu der Frage: Habe ich die Zeit und die Mittel, soziale Medien für meine gewerkschaftliche Arbeit sinnvoll und effektiv zu nutzen? Bespiele ich nur eine oder alle Plattformen? Kann ich regelmäßig interessante Inhalte liefern? Habe ich überhaupt Inhalt, der für diese Medien geeignet ist? Welche Tools/Hilfsmittel, wie zum Beispiel „Canva“, können mir helfen, meine Inhalte ansprechend zu präsentieren?

Die Teilnehmerinnen erhielten für die Nutzung sozialer Medien und deren Grenzen von der Dozentin wertvolle Tipps, Tricks und „Checklisten“. Einige werden sich sicher in der Zukunft stärker mit dem Thema auseinandersetzen, anderen wurde bewusst, ihre Mitglieder
eher nicht über soziale Medien erreichen zu können. Und das ist auch okay! Denn das Seminar sollte zeigen, was möglich, sinnvoll und geeignet ist, unsere Ziel gruppen über soziale Medien zu erreichen.

Doreen Trautmann, Landesfrauenvorsitzende, tbb frauenvertretung

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