03. August 2023

NachWuchsKampagne

Der öffentliche Dienst muss Nachwuchs gewinnen

Hochrechnungen ergeben, dass in weniger als zehn Jahren (2030) jeder/jede dritte Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Rente sein wird (McKinsey & Company, 2019). Zugleich existiert bereits jetzt eine Personallücke und den Behörden mangelt es an Nachwuchs.

Die Problematik des alternden öffentlichen Dienstes, welchem eine Handlungsunfähigkeit droht, wird häufig thematisiert. Ebenso wie die mangelnde Durchsetzungsfähigkeit gegen die Privatwirtschaft im Wettbewerb um Nachwuchskräfte. Leider werden selten konkrete Lösungsansätze diskutiert.

Studien zeigen, dass junge Menschen sich von Ihrem künftigen Arbeitsplatz die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Sicherheit und eine Sinnhaftigkeit erhoffen (Nachwuchsbarometer Öffentlicher Dienst, 2019).  Dies alles sind Punkte, welche der öffentliche Sektor als Arbeitgeber bieten kann. Dennoch zeigen sich große Probleme bei der Stellenbesetzung im öffentlichen Dienst. Ulrich Silberbach mahnt daher: „Die Arbeitgebenden müssen mehr tun, um junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu gewinnen. Dafür müssen die Arbeitsbedingungen kontinuierlich verbessert werden, darauf weisen wir regelmäßig hin. Aber das alleine reicht nicht. Der Wettbewerb ist heute schon enorm, und das Problem wird sich weiterhin verschärfen. Deshalb muss der Staat auf potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten zugehen und offensiv für sich werben. Sonst wird sich der ohnehin dramatische Personalmangel weiter verschärfen“.

Die Vorteile des öffentlichen Dienstes liegen auf der Hand: ein sicherer Job mit fairer Entlohnung bzw. Besoldung und einer transparenten Lohnentwicklung sowie sinnhafte Tätigkeiten. Dennoch scheinen diese Vorteile im Wettbewerb um Nachwuchskräfte nicht auszureichen. Im Anblick des sinkenden Anteils der erwerbsfähigen Bevölkerung ist es dringend notwendig, den öffentlichen Dienst möglichst attraktiv für junge Nachwuchskräfte zu gestalten.

Die dbb jugend thüringen fordert daher:

  • eine praxisnahe und moderne Ausbildung.
  • die unbefristete Übernahme von Tarifbeschäftigten nach der Ausbildung.
  • ausreichende Einarbeitungszeit beim Einsatz an neuen Stellen nach Ausbildungsabschluss.
  • die Möglichkeit für junge Beschäftigte nach der Ausbildung erfahrene Kolleg*innen als Mentor*innen zu erhalten.
  • die Verbesserung der Aufstiegschancen in die nächsthöhere Laufbahn, ohne Nachteile für die Beschäftigten während des Vorbereitungsdienstes.
  • Zugang zu Wissen und Weiter- bzw. Fortbildungsmöglichkeiten für alle.
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