28. Mai 2025

Im Gespräch: Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur (TMDI)

Digitalminister Steffen Schütz und Thüringer Beamtenbund im TOP-Gespräch zum Thüringer Digitalbeirat, Stand der digitalen Verwaltung & Co.

  • Foto: tbb beamtenbund und tarifunion thüringen
    v.l.: Andreas Schiene (Stellv. Vorsitzender tbb), Nicole Siebert (Stellv. Vorsitzende tbb), Steffen Schütz (Minister TMDI), Kristin Arnold (Stellv. Vorsitzende tbb), Frank Schönborn (Landesvorsitzender tbb).

Die Berufung des Thüringer Digitalbeirats durch die Landesregierung am 4. März 2025 markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer umfassenden Digitalisierung des Freistaats. Das Gremium, bestehend aus 18 Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, soll die Regierung in Fragen der Verwaltungsdigitalisierung, Technologieentwicklung und Cybersicherheit beraten.

Trotz dieser breit angelegten Expertise wirft die Zusammensetzung des Beirats Fragen hinsichtlich der Repräsentation verschiedener gesellschaftlicher Gruppen auf. Insbesondere ist unklar, inwieweit Vertreterinnen und Vertreter aus dem Thüringer Beamtenbund / Bereich öffentlicher Dienst nicht Bestandteil des Digitalbeirats sind. Der tbb forderte die Aufnahme in den Digitalbeirat.

Zum Antrittsbesuch beim Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur Herrn Steffen Schütz am 27. Mai 2025 äußerten die Vertreter des Thüringer Beamtenbundes (tbb) Herr Landesvorsitzender Frank Schönborn und seine Stellvertreter Andreas Schiene, Nicole Siebert und Kristin Arnold nochmals Kritik an der bisherigen Zusammensetzung. Minister Schütz lag das Anliegen des tbb im Vorfeld vor und schätzt die Arbeit und Expertise des tbb. Er gab dem tbb die Zusage der thematischen Einbeziehung in den Digitalbeirat.

Auch das Thema E-Government / Digitale Verwaltung ist dem tbb ein wichtiges Anliegen. Die Studie D21-Index 2024/2025 zeigt, dass ca. 50 % der Bevölkerung über digitale Basiskompetenzen verfügen, aber nur rund 29 % der Berufstätigen formale Weiterbildungsangebote genutzt haben. Besonders problematisch: in der Verwaltung (also dem relevanten Bereich für E-Government in Thüringen) liegt die Wahrnehmung, dass Organisationen gut aufgestellt sind, bei nur 56 % – im Vergleich zum technischen Bereich mit 77 %. Digitale Resilienz und Kompetenzen sind zentrale Faktoren, um den digitalen Wandel erfolgreich zu meistern. Jedoch verwehren sich viele Beschäftigte dem E-Government bzw. haben eine negative Haltung zur Digitalisierung. Es benötigt eine Weiterbildungs-Kampagne. Dazu trägt der tbb mit seinem eigenen Onlinevortrag zum E-Government am 3. Juni 2025 einen wertvollen Impuls.

Im Bereich der Verbeamtung für Dual-Studierende im Geschäftsbereich fordert der tbb eine Laufbahnanerkennung bereits mit Studienabschluss, analog andere dualer Studiengänge im Freistaat.

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Thüringer Beamtenbund und das Digitalministerium viele Schnittstellen haben und diese gemeinsam aktiv und lösungsfokussiert angehen wollen. Jetzt!

Herr Minister Schütz und der tbb stimmen darüber ein, dass für die Digitalisierung entsprechendes Fachpersonal vorhanden sein muss. Dies muss im Doppelhaushalt 2026/2027 abgebildet werden.

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