03. August 2023

Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst

Fachkräfte dringend gesucht

„Fachkräfte dringend gesucht!“ – dies gilt auch für den Öffentlichen Dienst im Freistaat.

Der steht vor einem Generationenwechsel dramatischen Ausmaßes: „Bis 2037 wird mehr als die Hälfte der Beschäftigten aus dem Dienst ausscheiden. In Deutschland sind bereits heute 360.000 Stellen im öffentlichen Dienst nicht besetzt“, sagt Frank Schönborn, der Vorsitzende des Thüringer Beamtenbundes (tbb).

„Deshalb haben wir schon seit 2019 eine Ausbildungsinitiative für den öffentlichen Dienst gefordert. Die tut Not, denn der Freistaat hat in den letzten Jahrzehnten ganze Ausbildungszweige komplett abgeschafft, die Ausbildung der Privatwirtschaft, dem Markt oder anderen Bundesländern überlassen.“

Die fatalen Folgen: „Wir suchen händeringend nach Fachpersonal“, so Schönborn.

Weil aber kein Bundesland weniger Nachwuchs für den Öffentlichen Dienst ausbilde als der Freistaat – der mache schlappe 4,5 % aus – verschärfe sich die Situation von Jahr zu Jahr.

Der Mangel an beruflichem Nachwuchs führe zudem zum Gerangel von Ministerien, Landeseinrichtungen und Kommunen um die Gunst der Ausgebildeten.

„Es ist höchste Zeit, Ausbildungsplätze über die Zahl der jeweils regulär ausscheidenden Beschäftigten anzubieten. Zum einen, weil der eine oder die andere abbricht. Zum anderen, weil nicht wenige nach Ausbildungsabschluss außerhalb Thüringens ihr berufliches Glück suchen.“

Wenn aber die Decke der Absolventen so dünn wie derzeit ist, könne es zudem keine Bestenauslese geben.

Der tbb habe immer wieder Wege aus der Misere vorgeschlagen, erinnert Schönborn: „Wir brauchen duale Studiengänge, eine deutliche Erhöhung der Ausbildungsangebote und auskömmliche Stipendien. Ebenso wichtig ist, den Öffentlichen Dienst auch öffentlich wahrnehmbarer zu machen – als zukunftssicheren und attraktiven Arbeitgeber.“

Pressemeldung als PDF

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