12. Oktober 2023

NachWuchsKampagne

Für mehr Weiterbildungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst – Gute Fachkräfte bekommt man nicht geschenkt!

Der öffentliche Dienst braucht einen Kulturwandel hin zum lebenslangen Lernen. Dies betont auch Saskia Grimm, die Landesjugendvorsitzende des dbb jugend thüringen: „Jeder Mensch im öffentlichen Dienst muss die Möglichkeit haben Fortbildungen zu erhalten - egal ob Führungskräfte, Mitarbeiter oder junge Menschen die gerade mit der Ausbildung fertig geworden sind. Der Mensch lernt ein Leben lang, so abgedroschen das auch klingen mag.“

Gerade junge Menschen schätzen die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung als relevant ein und messen daran häufig die Attraktivität eines Arbeitgebers. Um dem Nachwuchsmangel im öffentlichen Dienst entgegenzuwirken ist es folglich essenziell in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren.

Studienergebnisse zeigen jedoch, dass der öffentliche Dienst hier Verbesserungsbedarf hat. Der öffentliche Dienst stellt lediglich halb so viel Budget für Weiterbildungen zur Verfügung wie Unternehmen in der freien Wirtschaft (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V., 2021). Investitionen in gut ausgebildetes Fachpersonal dürfen nicht als reiner Kostenpunkt, sondern müssen als wertvolle Ressource angesehen werden. Anforderungen und Rahmenbedingungen verändern sich zunehmend dynamisch, um diesen gerecht zu werden, braucht es ein umfassendes Weiter- und Fortbildungsangebot im öffentlichen Dienst. Hier besteht Handlungsbedarf: Weiterbildungen müssen sich im öffentlichen Dienst als fester Bestandteil der Arbeitswelt etablieren, um den herausfordernden Aufgaben unserer Zeit gerecht zu werden.

Doch gerade diese bedeutsamen Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten sind häufig nicht zufriedenstellend, so die Landesjugendleiterin Saskia Grimm. „Wir hören zu oft, dass Jemand keine Fortbildung erhalten hat. Häufig steht die Technik nicht zu Verfügung, um Schulungen ggf. auch digital anzubieten bzw. wahrzunehmen. Wenn Technik zur Verfügung steht, reicht diese häufig nicht aus, um allen Beschäftigten eine Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen.“ Im Digitalen Lernen verbirgt sich jedoch eine große Chance. Durch den Digitalisierungsschub während der COVID 19-Pandemie konnten Weiterbildungsangebote in diesem Format erweitert werden. Laut den Ergebnissen des Stifterverbandes (2021) stieg in den Behörden der Anteil digitaler Weiterbildungen von fünf auf 65 Prozent. Daran muss weiterhin festgehalten und das Bildungsangebot allgemein erweitert werden, denn so lassen sich Ausfallzeiten und Kosten minimieren.  

Alles im allem muss der öffentliche Dienst in Weiter- und Fortbildungsangebote investieren und diese allen Beschäftigten zugänglich machen, um den wandelnden gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht und innovativer zu werden. Auch junge Menschen erwarten dies vom öffentlichen Dienst als Arbeitgeber, denn gute Fachkräfte bekommt man nicht geschenkt!  

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