EKR TVöD 2025
Für mehr Wertschätzung!
In Kooperation mit der dbb jugend zeigten wir am 19.02.25 in Jena Solidarität und setzen uns für mehr Wertschätzung für Betreuungspersonal ein! Oberstes Ziel der öffentlichen Hand muss das Halten der Fachkräfte sein! Um darauf aufmerksam zu machen, verteilten wir vor der Kindertagesstätte „Janusz Korczak“ unser Maskottchen-Plüschtier „Horst“ an Eltern und ihre Kinder.
Die Nachrichten, über Schließungen und Schließungsabsichten von Kindertageseinrichtungen in Thüringen nehmen zu. Als Grund wird eine sinkende Geburtenrate im Freistaat genannt. Beispielsweise berichtete der MDR am 19. Oktober 2024, dass in der Stadt Jena in den kommenden Jahren mehrere Kindergärten geschlossen werden, da es circa 800 Betreuungsplätze zu viel gäbe.
Erinnern wir uns an den „Aufschrei“ aus früheren Jahren, dass es an Betreuungsangeboten mangelt, erscheint diese Maßnahme als drastisch oder zumindest irritierend. Der Fachkräftebedarf muss mit Weitsicht gestaltet werden und der Geburtenknick sollte als Chance auf eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels und der Qualität der Betreuung angesehen werden.
Aber vor allem sollte das Personal nicht unter einer kurzsichtigen Planung der Arbeitgeberseite leiden. Denn sie alle haben erzogen, getröstet, gebastelt, zugehört, gespielt und ihr Bestes gegeben. Und nun soll dem Betreuungspersonal mit drohenden Kündigungen oder Arbeitszeitstreichungen gedankt werden? Wir sind der Meinung: WERTSCHÄTZUNG sieht anders aus!
Mit dem Rückgang der Kinderzahlen ergibt sich eine einzigartige Gelegenheit, die verfügbaren Ressourcen gezielt für eine verbesserte Bildung und Betreuung zu nutzen. Der Bedarf an Fachkräften ist nach wie vor hoch und das Personal sollte trotz Geburtenrückgang gehalten werden. Denn trotz sinkender Auslastungszahlen steigt die Belastung! Gesellschaftlicher Wandel, zunehmende kulturelle und sprachliche Diversität, der Inklusionsanspruch, ein steigendes Armutsrisiko für Kinder, die voranschreitende Digitalisierung mit ihren Chancen und Gefahren sowie wachsende Administrative Anforderungen sind nur einige der vielen Faktoren, welche das Betreuungspersonal mehr denn je herausfordern. Umso bedenklicher ist das Vorhaben des Abbaus von Kindertagesstätten. Die öffentliche Hand trägt Verantwortung, für eine zukunftsfähige Struktur und für alle Fachkräfte. Vergangene Ereignisse wie die zunehmenden Fluchtbewegungen haben deutlich gemacht, wie wichtig ein gut ausgebautes und nicht auf sein Minimum reduziertes Betreuungsnetzwerk ist. Wir erachten den Rückgang der Auslastungsquote von Bildungseinrichtungen als wertvolle Chance, die Qualität der frühkindlichen Bildung zu steigern und die individuelle Förderung von Kindern durch ausreichendes Personal zu stärken. Oberstes Ziel der öffentlichen Hand muss eine Gewährleistung der Arbeitsplatzsicherheit und das Halten der Fachkräfte sein.
Wir zeigen Solidarität mit allen von dem Abbau Betroffenen und möchten ein Zeichen für mehr Wertschätzung setzen – Wertschätzung für Kinder UND für Betreuungspersonal!