17. April 2020

dbb jugend

Hoffentlich hält die Wertschätzung an

Es muss endlich aufhören mit dem Schimpfen auf die "faulen Beamten", fordert dbb jugend Chefin Karoline Herrmann mit Blick auf die Höchstleistungen, die Deutschlands öffentlicher Dienst gerade jetzt in Sachen Bewältigung der Coronavirus-Krise erbringt.

"Ich hoffe, dass die Wertschätzung anhält", sagte die Vorsitzende der dbb jugend, die auch Mitglied der dbb Bundesleitung ist, der Wochenzeitung "Die Zeit" (Ausgabe vom 16. April 2020). Es müsse endlich aufhören mit dem Schimpfen auf die "faulen Beamten". Hierfür sei es wichtig, Lehren aus dieser aktuellen Zeit zu ziehen, etwa über die Ausstattung von Behörden. Das Personal müsse aufgestockt, mehr Teilzeit ermöglicht werden. "Und vielleicht kriegen wir es dann auch mit der Digitalisierung hin. Damit Homeoffice nicht weiterhin bedeutet, einen halben Arbeitstag mit dem Versuch zu verbingen, sich im Videochat anzumelden."

Herrmann betonte, dass die Coronavirus-Krise die Versäumnisse bei der Ausstattung des Staats offenbare: In den vergangenen Jahren sei zu viel gespart worden im öffentlichen Dienst, insbesondere im Gesundheitsbereich. An allen Ecken und Enden fehle nun Personal. Die Verantwortung habe man auf immer weniger Schultern verteilt, das mache die Leute krank und kaputt, mahnte Herrmann. Auch eine weitere Fehlentwicklung kritisierte die dbb jugend Vorsitzende scharf: Auch in diesen Ausnahmetagen, wenn Mitarbeiter des Ordnungsamtes eine Bar schließen oder Polizisten picknickende Leute im Park ermahnen, würden sie bespuckt, bepöbelt, angeschrien. "Sie werden zur Zielscheibe des Hasse und der Angst - und das sollte nicht passieren", forderte Herrmann mit Nachdruck.

Auch die dbb jugend thüringen fordert nachhaltige Wertschätzung

In der aktuellen Krise um das SARS-COV-2-Virus erbringen Angehörige des öffentlichen Dienstes, besonders Pfleger/innen, Rettungsdienstmitarbeiter/innen, Polizist/innen, Feuerwehrleute, Lehrer/innen, Erzieher/innen und viele weitere große Leistungen, die es überhaupt möglich machen, dass unser Land weiter funktioniert.

"Politik und Arbeitgeber sind angehalten, diese Wertschätzung nicht nur jetzt so kommunizieren, sondern ihr auch nachhaltig Gestalt zu verleihen," so Christian Bürger, Landesjugendleiter der dbb jugend thüringen. "Die Beschäftigten müssen diese Wertschätzung auch im Geldbeutel spüren, gerade im sozialen und pflegerischen Bereich. Dies muss in den nächstens anstehenden Tarifverhandlungen berücksichtigt werden. Auch darf es, angesichts der Milliardenhilfen für die Wirtschaft, infolge der Krise keine Nullrunden für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes geben.", so Bürger.

Die dbb jugend thüringen fordert als Konsequenz aus der Corona Krise mehr materielle Anerkennung für schwer belastete Berufe im öffentlichen Dienst, mehr Gesundheitsschutz und flexiblere Arbeitsmöglichkeiten für die Beschäftigten, wie Homeoffice in der Fläche und mehr Optionen auf Teilzeit.

Einen besonderen Dank richtet die dbb jugend thüringen an die jungen Beschäftigten. Die die überwältigende Mehrheit zeigt derzeit übergroße Einsatzbereitschaft und Engagement. Insbesondere Ihnen ist es zu verdanken zahlreiche personelle Ausfälle älterer und gefährdeter Kolleg/innen in dieser Krise kompensiert werden können.

V. i. S. d. i P.

Christian Bürger | Landesjugendleiter

Forderung der Thüringer Jugend als PDF

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