18. März 2020

Coronavirus-Pandemie

tbb - Appell an Vernunft: „Einschränkung kann Leben retten!“

„Die jetzige noch nie dagewesene Ausnahmesituation verlangt allen Menschen Besonnenheit, Geduld und Rücksichtnahme ab“, betonte der stellvertretende Landesvorsitzende des tbb Frank Schönborn. „Jeder Mensch – egal, ob vom Virus infiziert oder nicht – ist aktuell von Corona in irgendeiner Weise persönlich betroffen. Auch wir mussten lang geplante Veranstaltungen absagen. Einige mussten ihren Urlaub traurig stornieren. Millionen Mütter, Väter oder Angehörige von Menschen in Seniorenheimen oder in der Tagespflege mussten allein oder bestenfalls gemeinsam mit der Familie und dem Arbeitgeber kurzfristig Lösungen finden, wie ihre Kinder oder pflegebedürftige Angehörige betreut oder besucht werden können. Aber, wir stehen das durch. Gemeinsam. Denn unser System, der öffentliche Dienst, ist zwar an seinen Grenzen nach jahrelangem Sparkurs, aber er funktioniert.“

 

Ärzteschaft, Pflegekräfte, Rettungsdienste, Feuerwehren, innere Sicherheit, Justiz, Lehrkräfte, Bedienstete der Gesundheitsämter, Krisenstäbe, Verwaltungen von Bund, Land und Kommunen – alle versuchen die Krise einzudämmen und zu managen. Natürlich wäre es einfacher, wenn die strukturellen Personal- und Ausstattungssituation besser wäre.

Jeder ist gefordert: Landespolitik, Arbeitgeber und Dienstherrn, allen Beschäftigten jede mögliche Hilfestellung zuteilwerden zu lassen. „Aber auch die Beschäftigten können alle diejenigen, die die Fahne hochhalten – in den Krankenhäuser, Apotheken, Supermärkten, Feuerwehren, dem ÖPNV, den Kindergärten und Schulen, die die Notbetreuung ermöglichen, und alle, die weitermachen, um das soziale Leben weiter gehen zu lassen, unterstützen. Diese Kolleginnen und Kollegen dort brauchen all unsere Unterstützung und deshalb appelliert der tbb an alle, sich Empfehlungen und Weisungen nicht zu entziehen. Es ist eigentlich ganz einfach: Wer jetzt die Einschränkungen akzeptiert, kann Leben retten.“

Der tbb unterbreitet auch sein Unterstützungsangebot an die Landesregierung, bei künftigen Krisenentscheidungen/-beratungen auf das im tbb und seinen Mitgliedsgewerkschaften vorhandene Fachwissen insbesondere im Bereich der inneren Sicherheit, der Bildung, im Strafvollzug und in der Justiz zurückzugreifen. „Wir stehen bereit für die Erarbeitung konstruktiver Lösungen, aber auch für den Einsatz in Bereichen des öffentlichen Dienstes, die jetzt Unterstützung brauchen. Steuerprüfungen, Pfändungen werden jetzt nicht vordringlich gebraucht. Hier ist das Potential, Personalengpässe durch Selbstschutz oder Sonderurlaub wegen Kindes- oder Pflegebetreuung aus anderen Bereichen auszugleichen.“

Der tbb wünscht allen eine Besonnenheit, die jetzt schwierige Entscheidungen treffen müssen und dankt allen, die diese Entscheidungen an vorderster Front rund um die Uhr umsetzen müssen und auch denen, die die Einschränkungen mit Geduld und Rücksicht ertragen.

Meldung als PDF

V.i.S.d.P. Frank Schönborn 0176-76865103

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