17. September 2020

tbb im Gespräch mit Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN)

Großes Interesse an Ausbildung und Wiedereinführung des technischen Referendariats

  • Foto: tbb
    Hr. Junkermann (TMUEN), Fr. Manz (TLUBN), Hr. Gruner (TLUBN), Hr. Schönborn (tbb), Fr. Trommer-Huckauf (TLUBN)

Im Zuge der vom tbb initiierten Ausbildungsoffensive und der Resonanz in der Veröffentlichung in den Medien führte Landesvorsitzender Schönborn am 17. September 2020 ein Fachgespräch mit dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN).

Einig war man sich bei der Wiedereinführung des Referendariats. Herr Junkermann (TMUEN) berichtete, dass die bestehende Ausbildungsverordnung 2022 ausläuft und derzeitig überarbeitet wird. Im Austausch wurde einheitlich angeregt, einen größeren Schwerpunkt auch auf die Ausbildung in der allgemeinen Verwaltung zu legen. Der tbb verdeutlichte den dringenden Handlungsbedarf in der technischen Berufsausbildung und den technisch- und naturwissenschaftlichen Studiengängen. Frau Manz vom TLUBG verwies auf die derzeitig niedrige Ausbildungsquote mit einem Chemielaborant aller zwei Jahre. Mehr wäre aktuell auch nicht zu stemmen, da es an Betreuern für die Auszubildenden fehlt. Andere Berufe werden gar nicht mehr ausgebildet, da es an Ausbildern fehlt, viele der Kollegen, die dies in der Vergangenheit getan hätten, sind bereits in Rente/Pension. So werden Fachkräfte für Bürokommunikation und Archiv nicht mehr vor Ort ausgebildet. Im Gesprächsverlauf verdeutlichte sich auch die benötigte Struktur bei der Vergabe von Praktika. Hier gibt es keine einheitliche Verfahrensweise.

„Es fehlen junge Leute! Nicht nur ihre Arbeitskraft, sondern auch ihr junges Denken fehlt im öffentlichen Dienst“, so Schönborn.

Die persönliche Referentin Frau Trommer-Huckauf des Präsidenten Mario Suckert führte aus, dass der Präsident selbst die Fachschulen und Fachhochschulen aufsucht um diese für die Etablierung einer Dualen Ausbildung für den gehobenen technischen Dienst (Bachelor-Abschluss) zu begeistern. Die guten Erfahrungen bei der Gewinnung von Fachkräften, wenn man direkt am Ausbildungsort bzw. in unmittelbarer Umgebung eines Ausbildungsstandortes sitzt zeigt, dass dieser Weg Fachkräfte für den öffentlichen Dienst sichern würde.

Der tbb stellte neben der Ausbildungsinitiative auch die Wichtigkeit der Themen Wertschätzung und Schaffung einer Führungskräfteakademie vor, welches interessiert diskutiert wurde.

Die Zufriedenheit der Mitarbeiter im Homeoffice, der geringere Krankenstand und die steigende Produktivität im Homeoffice zeigte im Fortverlauf des Gesprächs, dass Corona durchaus als Motor der Digitalisierung im öffentlichen Dienst in Thüringen zu werten ist.

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