23. Juni 2021

Internationaler Tag des öffentlichen Dienstes

tbb hofft - so kann die Zukunft aussehen

Zum heutigen „Tag des öffentlichen Dienstes“ möchten wir mit Ihnen unser Bild des öffentlichen Dienstes in Thüringen der Zukunft teilen: Wir wollen ein neues Klima in der Verwaltung, Wertschätzung, Verantwortung und bessere Möglichkeiten der Weiterbildung und Qualifikation.

Wir wollen, dass der Öffentliche Dienst einer der attraktivsten Arbeitgeber wird und dass der Servicegedanke für die Kunden der Verwaltung immer an erster Stelle steht. Dies sollte sich auch durch die Gesetzgebung ziehen – schon beim Erstellen sollten Gesetze aus Sicht des Bürgers gedacht werden. Es können dabei verschiedene Behörden und Ressorts zuständig sein: Sie sollten aber zwingend zusammenarbeiten und auch standardisierte Software und Verwaltungsstrukturen haben. Im Interesse der Bürger sollte das Prinzip der Verwaltung aus einer Hand funktionieren – dies natürlich auch standort- und damit länderübergreifend.

Das geht natürlich nur mit der richtigen digitalen Infrastruktur. Ziel muss eine softwareunabhängige Verknüpfung der zusammenarbeitenden Behörden sein. Automatisierte Entscheidungen könnten Personal für die Beratung der Bürger freisetzen. Datenschutz, Konversation per E-Mail und Austausch zwischen den Behörden können schon bei der Beantragung von Ausweisen oder Führerscheinen vom Bürger abgefragt werden.

Wir finden, dass Perspektivwechsel belohnt werden sollte. Statt zwischen den Behörden, den Ministerien, zwischen Land und Kommunen Talente gegenseitig abzuwerben, wollen wir eine Rotation für alle anbieten. Die sollte auch Voraussetzung für Beförderungen sein. Das schafft Verständnis für die Anforderungen und Probleme anderer Behörden und führt zu schnellerer Verbreitung innovativer Strukturen.

Der Öffentliche Dienst kann grundsätzlich ein attraktiver Arbeitgeber sein. Er bietet Sicherheit und für junge Menschen hochspannende und relevante berufliche Perspektiven mit vielfältigen, verschiedenen Aufgabenbereichen. Wir müssen aber den Bewerbungsprozess viel schneller und transparenter gestalten. Wir schlagen dafür eine zentrale Ausbildungsbehörde vor, die z. B. beim Landesverwaltungsamt angesiedelt sein könnte. So müssen motivierte junge Talente sich nur einmal bewerben. Dies könnte man mit Berufsbildungsausschüssen ergänzen, die nur für einen Dienst (z. B. mittleren Dienst) zuständig sind und sich jeweils aus einer Person aller Fachrichtungen zusammensetzen.

Wir brauchen ein völlig neues Verständnis vom Umgang mit bestehendem und künftigem Personal: Ideen fördern, Innovationspotenziale fördern, lebenslanges Lernen ermöglichen und fördern.

Zum Tag des öffentlichen Dienstes fand am 23. Juni 2021 ein digitaler dbb dialog zwischen Horst Seehofer, Bundesminister des Innern für Bau und Heimat, und dbb Chef Ulrich Silberbach statt. Interessierte konnten das Spitzengespräch auf www.dbb.de verfolgen und sich an der Onlinediskussion beteiligen.

dbb dialog „Spitzengespräch Öffentlicher Dienst“ mit Bundesinnenminister Horst Seehofer zum Nachlesen.

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