Aufgabenkritik 2.0.
Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes in Thüringen sichern
Foto: tbb beamtenbund und tarifunion thüringen v.l. Landesvorsitzender tbb-Frank Schönborn und Referatsleiter der Verwaltungsmoder-nisierung der Thüringer Staatskanzlei Stephan König
Fachkräftemangel und dennoch steigenden Personalkosten. Der demographische Wandel und die steigenden Kosten machen auch vor dem öffentlichen Dienst in Thüringen nicht halt. Die Thüringer Landesregierung geht davon aus, dass in den nächsten Jahren bis zu 29 Prozent der derzeitigen Stellen nicht besetzt werden können. Gleichzeitig wird, auch durch die ansteigenden Kosten für die Zahlung an die Versorgungsemfänger, die Personalausgabenquote steigen. Die Herausforderung für eine künftige wirtschaftliche Aufgabenwahrnehmung sieht die Landesregierung in einer Aufgabenkritik 2.0.
Der Ansatz, wie diese Herausforderung der Aufgabenkritik umgesetzt werden soll, war Thema einer Infoveranstaltung des Thüringer Beamtenbundes (tbb) mit Vertretern verschiedener Fachgewerkschaften und dem verantwortlichen Referatsleiter der Verwaltungsmodernisierung der Thüringer Staatskanzlei Stephan König am 21. Februar 2024 in Erfurt.
Welches Automatisierungspotenzial lassen die Tätigkeiten der Verwaltung zu?
Wie steht die Thüringer Verwaltung im systemischen Ländervergleich der Aufgabenwahrnehmung da?
Wie erfolgt die Arbeitsteilung zwischen den Gebietskörperschaften, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft? Wie kann man Querschnittsaufgaben optimieren?
Diese Fragen sollen mit Hilfe einer Beratungsagentur und auch durch Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) beantwortet werden. Als Ergebnis der aufgabenkritischen Potenzialanalyse werden Vorschläge erarbeitet. Auf diese Vorschläge kann man gespannt sein. In der Diskussion zeigte sich, dass die Vertreter der Gewerkschaften einer Automatisierung und Optimierung von Tätigkeiten aufgeschlossen gegenüberstehen. Es wurden aber auch Erfahrungen vorgetragen, die z.B. Schwachstellen bei der Digitalisierung von Tätigkeitsabläufen aufzeigten.
Der tbb wird diesen Prozess aktiv und offen begleiten und sich für die Umsetzung bei Maßnahmen für einen zukunftsfähigen öffentlichen Dienst einsetzen.