Jungen Menschen in unserer Gesellschaft Gehör schenken!
Internationaler Tag der Jugend
Seit 25 Jahren ist der heutige Tag der internationale Tag der Jugend. Im Jahr 1999 erklärte die Vollversammlung der Vereinten Nationen den 12. August dazu, um auf die Situation von jungen Menschen weltweit aufmerksam zu machen.
Seitdem machen an diesem Tag verschiedene Organisationen auf die Belange Jugendlicher aufmerksam. Auch die dbb jugend thüringen möchte den heutigen Tag nutzen, um die Bedeutung des Engagements von jungen Menschen in unserer Gesellschaft zu betonen.
In Deutschland sind 29 % der Bevölkerung unter 30 Jahre alt (Statistisches Bundesamt, Stand 2021), doch laut der Altersgliederung des Bundestages sind lediglich 6,5 % der Abgeordneten jünger als 30 Jahre alt. Diese Differenz ist nicht nur in Deutschland zu verzeichnen: Im Jahr 2018 waren weltweit lediglich 2 % aller Abgeordneten in nationalen Parlamenten unter 30 Jahre alt (Bundeszentrale für politische Bildung). Diese Zahlen sind bedenklich, denn gerade die Meinung junger Generationen ist auf politischer Ebene essenziell und kann politische Prozesse bereichern. Es bedarf Strategien, welche die Repräsentation und das Engagement junger Menschen in politischen Institutionen verbessern. Viele Jugendliche beklagen die fehlende Teilhabe und mangelnde Präsentation der jungen Generation in politischen Settings. Die jungen Befragten der SINUS-Studie (2023) beschäftigt vor allem die mentale und psychische Gesundheit. Dies ist in Anbetracht der zunehmenden Belastungen nicht verwunderlich. Aber auch bezahlbarer Wohnraum (38 %), die finanzielle Absicherung im Alter (37 %) sowie die zunehmende Schere zwischen Arm und Reich (34 %) werden von jungen Menschen als zukünftige Herausforderungen genannt.
Jugendliche und junge Erwachsene wachsen in unruhigen Zeiten auf. Insgesamt nannte fast jeder Dritte der Befragten jungen Menschen (31 %) die Auswirkungen globaler Ereignisse wie beispielsweise Kriege oder die Inflation als größte Herausforderung der Zukunft. Zahlreiche Krisen prägen den Alltag junger Menschen. Als Folge dieser nehmen die Belastung, der Stress und die empfundene Hilflosigkeit zu. Umso wichtiger ist es, der jungen Generation mehr Mitspracherecht in der Politik einzuräumen. Sie wünscht sich, dass die heutigen politischen Entscheidungstragenden nicht zu Lasten kommender Generationen handeln und die Meinung junger Menschen ernst genommen wird, denn schließlich müssen sie mit den Konsequenzen der handelnden älteren Generationen leben.
Auch Emilia Fester, die Vorsitzende der Kinderkommission im Deutschen Bundestag, plädiert dafür, die junge Generation wahrzunehmen: „Die Jugend ist eine wichtige Lebensphase voller Entwicklungen und Veränderungen. Jugendliche sind Expert*innen ihrer eigenen Lebensrealität, dennoch werden sie viel zu oft nicht gehört. Niemand kann besser als sie selbst aufzeigen, was Jugend bedeutet und junge Menschen brauchen. Es ist längst überfällig, dass wir mehr mit ihnen sprechen, statt immer nur über sie. Die Auswirkungen von Entscheidungen, insbesondere im politischen Prozess, zeigen sich oftmals erst mit Verzögerung, auch bis zu einer Generation später. Unsere älter werdende Gesellschaft muss daher unbedingt lernen, jungen Menschen Gehör zu schenken, um generationengerecht zu handeln.“ (Pressemitteilung vom 11. August 2023 des Deutschen Bundestages).
Die dbb jugend thüringen wird weiterhin als Jugendverband die Interessen und Anliegen junger Menschen in den politischen Diskurs einbringen und möchte alle Mitglieder und junge Menschen dazu ermutigen, die eigene Meinung lautstark kundzutun und sich politisch einzubringen. Dies kann ganz leicht bei unserem politischen Abend am 16.09.24 geschehen. Hier kannst du im Rahmen eines Speed-Dating-Formats ungezwungen mit politischen Entscheidungstragenden und Jugendparteien ins Gespräch kommen. Melde dich unter jugend@dbbth.de an und sei kostenlos dabei!