04. November 2023

Einkommensrunde Länder TV-L

Warum wir am 18.11.2023 in Erfurt alle auf die Straße gehen sollten!

Wenn der öffentliche Dienst als attraktiver und wettbewerbsfähiger Arbeitgeber überhaupt noch eine Zukunft haben soll, führt an einem deutlichen Einkommensplus kein Weg vorbei. Dass wissen auch die Politiker, die in Potsdam mit am Verhandlungstisch sitzen werden. Trotzdem deutet schon jetzt vieles darauf hin, es in diesem Jahr zu besonders harten Tarifauseinandersetzungen kommen wird. Die Arbeitgeber haben sich erst einmal geweigert, überhaupt ein Tarifangebot auf den Tisch zu legen. Auch lassen sie keine Chance ungenutzt, um auf die aktuell nicht mehr so stark steigenden Steuereinnahmen zu verweisen. Warum wir im öffentlichen Dienst JETZT alle auf die Straße gehen müssen, erklären wir euch hier:

Die Erhöhung kommt doch automatisch, oder?

Ihr denkt jetzt – alles wie gehabt. Die ziehen da ihre schon bekannte Show ab und am Ende bekommen dann alle eine Erhöhung. Kann sein. Die Wahrscheinlichkeit für diesen Ausgang nimmt aber mit jeder Person, die so denkt und handelt ab. Denn die Arbeitgeber sind nicht blind: steht keiner auf der Straße für die Forderungen, dann muss man auch nichts ändern. Blödsinn sagt ihr jetzt, die Arbeitgeber müssen doch eh mehr zahlen, um überhaupt noch Fachkräfte gewinnen zu können. Das mag vielleicht so sein, aber warum sollen auch Verwaltungsmitarbeiter davon profitieren, wenn IT-Kräfte und Techniker gesucht werden? Eben. Vergesst bitte nicht, dass der Tarifabschluss nur für Gewerkschaftsmitglieder abgeschlossen wird!

Wir müssen zusammenhalten als ein öffentlicher Dienst!

Inflationsausgleichsprämie | Die Inflation frisst das Gehalt auf.

Aber ihr habt doch keine Inflationsausgleichsprämie gefordert?! Nein, es kann nicht Aufgabe der Gewerkschaften sein, Einmalzahlungen zu fordern. Diese sind – wie der Name sagt – einmalig, stellen keine langfristige Absicherung der gestiegenen Lebenshaltungskosten dar, und haben keine Auswirkungen auf die Rente. Der Dienstherr könnte die Inflationsausgleichsprämie bereits zahlen – ganz ohne Verhandlungen. Wir erinnern auch an die zahlreichen Anträge nach § 16 Absatz 5 TV-L, die das Ministerium (TFM) abschlägig behandelte. Des Weiteren werden Teilzeitbeschäftigte (überwiegend Frauen) benachteiligt, weil diese nur anteilig davon profitieren.

Denkt Ihr wirklich, es wird irgendeinen Inflationsausgleich geben, wenn ihr jetzt daheimbleibt und nichts tut?

Es geht auch um die Rente/Pension.

Einmalzahlungen sind nicht rentenrelevant. Jetzt und in der Zukunft fehlen einmalig genau diese 3.000 Euro, da sie nicht zum Bruttoentgelt zählen. Dementsprechend resultieren daraus keine Rentenpunkte. Das für die gesetzliche Rentenversicherung maßgebliche Jahresentgelt liegt derzeit bei ca. 43.000 Euro.

Ohne eine Anhebung der Bruttoentgelte würden damit auch weiterhin alle Entgeltgruppen unterhalb der E10 keinen ganzen Rentenpunkt erhalten.

Und darum müssen wir alle auf die Straße!

Wir Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind gut beraten, wieder auf die Straße zu gehen! Ein Vorteil, den die Arbeitgeberverbände 2021 dank der Corona bedingten Vorsichtsmaßnahmen für sich nutzen konnten. Wir sollten auch digital vorbereitet sein und auf allen möglichen Kanälen auf die Missstände des öffentlichen Dienstes hinweisen. Es ist sicherlich für so manche Kollegin oder Kollegen schwierig zu organisieren (Kinder, pflegebedürftige Eltern, Anfahrt, Kosten uvm.), aber wir sollten zeigen, dass es um mehr geht.

Es geht um die Sicherung unserer Arbeitsplätze, neue Mitarbeiter, mobiles Arbeiten, digitale Transformation, Erholungsurlaub, Sonderzahlungen, Arbeitsbefreiungen, … – es geht um uns!

Aber der tbb beamtenbund und tarifunion thüringen organisiert doch nur Beamte!?

Nein, wir sind für alle im öffentlichen Dienst in Thüringen da: Beamte und Angestellte und übrigens auch für die Beschäftigten der privatisierten Dienstleistungsbereiche des ehemals öffentlichen Dienst. Unser Bundesdachverband dbb sitzt mit ver.di am Verhandlungstisch bei der Tarifrunde.

Wir können auch Streik!

Beamte dürfen doch nicht streiken, oder?

Der Beamtenbund steht dazu: Beamte haben kein Arbeitskampfrecht, heißt mit Mitteln des kollektiven Kampfs Tarifforderungen durchzusetzen) und damit erst recht kein Streikrecht, das heißt das Recht ihre Arbeit niederzulegen.

Jedem Beamten ist es aber unbenommen, außerhalb der Arbeitszeit, sprich in seiner Freizeit, an öffentliche Streikkundgebungen und Aktionen teilzunehmen.

Warum wir am 18.11.2023 in Erfurt alle auf die Straße gehen sollten als PDF

Mehr Information

 

Aber jetzt! Kommt zur Heiße-Suppenaktion am 18.11.2023 in Erfurt

Wir löffeln gemeinsam die Suppe aus am 18.11.2023 | 11-14 Uhr in Erfurt.

Schleppende Digitalisierung, ein zunehmender Fachkräftemangel und die Herausforderungen des demografischen Wandels:

Diese und zahlreiche weitere Probleme im öffentlichen Dienst sind für uns nicht neu, sondern beschäftigen uns als Verbände und Gewerkschaften schon seit Jahren. Teilweise über Jahrzehnte wurden der Staat und die Verwaltung zusammengespart.

Der Staat funktioniert jedoch nicht ohne Menschen – ohne UNS, denn diese Menschen sind WIR, die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes bei Bund, Land und Kommunen.

WIR MACHEN STAAT! Jederzeit. Rund um die Uhr. Auch in Krisen.

Lasst UNS daher zusammenrücken und für bessere Bedingungen aktiv werden.
Deshalb wird der tbb beamtenbund und tarifunion thüringen gemeinsam mit seinen Fachgewerkschaften am

18. November 2023 in der Zeit von 11 - 14 Uhr

vom Landtag zur Staatskanzlei laufen. Eine symbolische Suppe, die wir schon seit Jahren auslöffeln müssen, wird an alle Teilnehmer ausgegeben. Lasst uns ins Gespräch kommen und das WIR voranbringen.

Du bist herzlich eingeladen! Komm vorbei! Denn Du bist es wert!

#gemeinsammehrerreichen
#Wertschätzungjetzt
#öffentlicherDienst
#Demokratie
#heißeSuppestattleereWorte

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