Forderungspapier | Der Öffentliche Dienst der Zukunft
Das Forderungspapier des tbb thematisiert zentrale Anliegen für den öffentlichen Dienst in Thüringen, um die Arbeitsbedingungen und die Anerkennung der Beschäftigten zu verbessern.
Insgesamt beinhaltet das Papier Forderungen, die auf eine Stärkung und Wertschätzung des öffentlichen Dienstes abzielen, um zukünftige Herausforderungen zu bewältigen und qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.
1. Dienstrechtsreform zeitnah umsetzen
Die begonnene Dienstrechtsreform mit geplanten Änderungen im Beamtengesetz, in der Beihilfe, im Beamtenversorgungsgesetz und im Laufbahngesetz ist zeitnah zu verabschieden. Die Umsetzung der geplanten Änderungen gewährleistet ein modernes zukunftsorientiertes Beamtenrecht, welches den aktuellen Anforderungen gerecht wird.
2. Politische Wertschätzung und Personalpolitik
3. Moderne Verwaltung und klare Kompetenzen
Eine effiziente Verwaltung erfordert klare Entscheidungskompetenzen auf allen Ebenen. Personalmanagement und Arbeitszeitmodelle sollten modernisiert werden. Mobiles Arbeiten ist in allen Bereichen anzubieten und auszubauen. Fort- und Weiterbildung ist für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst verpflichtend zu ermöglichen. Ehrenamtliches Engagement ist anzuerkennen und zu fördern.
4. Bekenntnis zum Berufsbeamtentum
Es wird ein klares Bekenntnis zur Funktion und den Werten des Berufsbeamtentums gefordert, um die Unabhängigkeit und Verlässlichkeit der Verwaltung zu sichern.
Der tbb betont die Bedeutung einer eigenständigen Beamtenversorgung, die nicht auf Kosten des Berufsbeamtentums eingeschränkt werden darf. Reformen sollten die bestehenden Rechte der Beamten wahren und die Versorgungssysteme in den Ländern stärken.
5. Amtsangemessene Besoldung
Die Besoldung der Beamten muss verfassungsgemäß ausgestaltet werden. Der tbb fordert die Anpassung der Besoldung an die Lebenshaltungskosten und die Gleichstellung der Besoldung zwischen Bund und Ländern. Die Landesregierung wird aufgefordert mit dem tbb eine Musterklagevereinbarung nach dem Vorbild anderer Länder zur verfassungsgemäßen Alimentation abzuschließen. Weiterhin ist eine Ruhendstellung der Widersprüche gegen die Besoldung bis zur gerichtlichen Entscheidung vorzunehmen. Die Tarifergebnisse sind unter Beachtung der Rechtsprechung des BVerfG zeit- und systemkonform zu übertragen. Dies gilt insbesondere für Regelungen zur Flexibilisierung der Arbeitszeit.
6. Thüringen muss sich für die Weiterentwicklung und Reform des Tarifrechts einsetzen
Dazu muss die Entgeltordnung modernisiert werden, um künftig noch qualifiziertes Personal gewinnen zu können. Die Dienstherren sollen ihre Rolle als verantwortungsbewusste Arbeitgeber ernst nehmen und aktiv an der Gestaltung der Tarifverträge mitwirken, um die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu erhöhen und die Bindung der Beschäftigten zu stärken.
7. Die Digitalisierung ist eine Notwendigkeit und Chance für die Gestaltung der Verwaltung der Zukunft
Dazu sind die notwendigen Ressourcen für Fortbildung und Qualifizierung bereitzustellen. Die Beschäftigten sind in dem Prozess einzubeziehen und an ihm zu beteiligen. Digitalisierung funktioniert nur mit den Beschäftigten und nicht gegen sie. Der Mensch, Beschäftigter oder Bürger, bleibt Zentrum des Verwaltungshandelns.