23. Juli 2025

Staatssekretärin Milen Starke für Digitales und CIO im Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)

Thüringer Beamtenbund im Gespräch mit neuer Staatssekretärin für Digitales

Vor einem Monat wurde die Fachexpertin aus der Thüringer Wirtschaft Frau Milen Starke zur Staatssekretärin für Digitales und zum Chief Information Officer (CIO) berufen. Von ihrer hohen fachlichen Kompetenz bei der Implementierung von Digitalprojekten und ihrer geschäftsführenden Leitungsposition in einer Erfurter IT-Firma profitiert der Freistaat Thüringen zukünftig in maximalen Maßen. Der tbb begrüßt, dass die Stärkung der Rolle des CIO für Digitalisierung nun beim Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur angesiedelt ist. (Unter der alten Landesregierung war der CIO im Finanzministerium angesiedelt.)

Der Thüringer Beamtenbund (tbb) sieht in der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung enormes Aufholpotenzial des Freistaats, gerade auch im Hinblick auf den aktuellen Deutschlandindex der Digitalisierung 2025, wo Thüringen den letzten Platz belegt. Gleichzeitig kanalisiert sich das Thema Digitalisierung als Flaggschiff des tbb, welches prioritär vorangetrieben werden muss und unabdingbar automatisierte Prozesse bedarf.

Heute trafen sich die Vertreter des tbb: Herr Landesvorsitzender Frank Schönborn, Herr Prof. Müller (Wirtschaftsinformatiker und Vizepräsident DHGE), Herr Martin Peters (IT-Landesverwaltungsamt) und Robert Beck (TLBG) mit Frau Staatssekretärin zum Kennenlernen und zum Fachaustausch. Digitalisierung, KI, Einführung neuer Software, Entwicklung und Strategie für E-Government und IT, Onlinezugangsgesetz (OZG), Weiterbildung der Beschäftigten, Verbesserung der digitalen Infrastruktur - wo soll man thematisch anfangen?

Qualifizierung/Weiterbildung Beschäftigte E-Government

In den unzähligen Gesprächen des tbb mit den Beschäftigten zeigt sich: Viele Kolleginnen und Kollegen verwehren sich bei der Umsetzung der digitalen Veraltung (E-Government) oder haben eine negative Haltung zu diesem Thema.

Frühzeitig erkannte der tbb, dass es eine Weiterbildungskampagne des Freistaats für sein Bestandspersonal geben muss. Gleichzeitig initiiert der tbb eigenständige Onlinevorträge zum Thema E-Government. Das Thema IT ist hochkomplex und vorschriftenorientiert, das Thema E-Government enorm bürokratisch und gesetzesgetrieben.

Um entsprechende Verbesserungen zu erreichen ist es notwendig, die Digitalisierung zusammen mit den Usern zu denken und einfache Prozesse, zum Schutz vor bestehenden Problemen mit den Personalressourcen, automatisiert digitalisieren.

Thüringer Digitalbeirat 

Der tbb informierte Frau Staatssekretärin darüber, dass der tbb als Spitzenverband des öffentlichen Dienstes bislang kein Mitglied des Digitalbeirates ist und bislang nicht eingebunden wurde. Im Rahmen des Gesprächs wurde Herr Prof. Müller die Zusage als ständiger Gast im Digitalbeirat gegeben.

Einheitliche Strategie E-Government und IT des Freistaats Thüringen

Der tbb fordert eine einheitliche Strategie aller Ministerien bei der Thüringer E-Gov-Strategie. Nur gemeinsam und einheitlich wird der öffentliche Dienst in der Lage sein, sein Potenzial zur digitalen Umsetzung auszuschöpfen und die Auswirkung auf Beschäftigte, Freistaat und Bürger spürbar zu verbessern.

Nachwuchs Duales Studium

Prof. Müller (Duale Hochschule Gera-Eisenach) berichtete von seiner lehrenden Studienfachrichtung der Verwaltungsinformatik und der Fortbildung E-Government in Gera. Die Rückspiegelung der Studierenden zeigt, dass die reine Vorstellung der Informatik mit der Wirklichkeit des öffentlichen Dienstes oftmals nicht korrespondieren. Hier sollten sich im Jahr 2025 Vorstellung und Praxis aufeinander zubewegen und zeitgemäße Abläufe, ortsunabhängige Arbeitsorte (Homeoffice, Mobiles Arbeiten / Remote), aufgabengerechte Personalausstattung und einheitliche Standards schaffen.

Abschließend ist festzuhalten: Das heutige Fachgespräch war ein intensiver und sehr gewinnbringender Fachaustausch des Thüringer Beamtenbundes mit der Staatssekretärin für Digitales und CIO. Digitalisierung kostet Geld, Digitalisierung kostet Kraft, Digitalisierung erfordert Sicherheit und das Auseinandersetzen mit dem Datenschutz. Auch das Thema Cyberangriffe sind große Herausforderungen für die Zukunft.

 

Mehr Informationen:

Leitantrag Digitalisierung des tbb

Der Sprung in die digitale Transformation der Thüringer Verwaltung

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